Bei der diesjährigen Pressekonferenz stellte Apple nicht nur neue (und sündteure) Smartphones vor, sondern auch die Apple Watch 4. Das besondere an ihr ist nicht das schmucke Design, sondern die fest vorinstallierten Apps zur Kontrolle der Herzfunktion. Der Haken: Für die Apps hat Apple eine FDA-Zulassung als Medizinprodukt. Da aber die EU-Zulassung noch fehlt, sollen die Funktionen in Europa noch nicht scharf geschaltet sein.
Wovon reden wir? Eine der Apps nutzt den Photoplethysmografie-Sensor auf der Rückseite der Uhr, den es auch bei den älteren Modellen bereits gibt. Anhand der dort ermittelten Daten soll absolute Arrhythmie (eine Form des Vorhofflimmerns) erkannt werden. Die zweite App nutzt einen neuen Sensor, der in die Krone der Apple Watch eingelassenen ist und der ein Ein-Kanal-EKG ableiten kann. Apple schreibt dazu: „Mit watchOS 5 analysiert Apple Watch periodisch Herzrhythmen im Hintergrund und sendet eine Benachrichtigung, wenn ein unregelmäßiger Herzrhythmus erkannt wird, der auf Vorhofflimmern hinweist. Es kann den Benutzer auch warnen, wenn die Herzfrequenz einen bestimmten Schwellenwert über- oder unterschreitet.“
Wie beim Smartphone ist Apple hier keinesfalls der Erfinder, in telemedizinischen Studien sind solche Tools bereits im Einsatz. Neu ist vielmehr, dass ein Massenprodukt von der Stange über diese Funktionen verfügt. Und so wird es auch die spannendste Frage bleiben, wie sich solche Devices in die normale Versorgungssituation integrieren lassen. Etliche Unternehmen versuchen derzeit, in klinischen Studien sinnvolle Versorgungsszenarien auszuloten. Es bleibt also spannend.