Epidemien gehören zu den großen Bedrohungen der Menschheit. Ebola kostet tausende Menschenleben in Westafrika, während in Deutschland Masern und Grippe für Aufregung sorgen. Ein neues IT-System soll dazu beitragen, aktuelle Lageanalysen in Echtzeit zu erstellen.
Ein Konsortium aus Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, des Robert-Koch-Instituts, des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin und des Hasso-Plattner-Instituts für IT-Forschung hat zusammen mit Forschern aus Nigeria das System SORMAS entwickelt (Surveillance and Outbreak Response Management System), das zur Zeit in Westafrika im Zusammenhang mit der Ebola-Epidemie getestet wird.
Um den technischen Voraussetzungen vor Ort gerecht zu werden, kommen handelsübliche Mobiltelefone mit einer speziellen App als Steuerungsinstrument für Schutzmaßnahmen und zur Übermittlung epidemiologischer Daten zum Einsatz. Dabei werden etwaige Auffälligkeiten erfasst und direkt in das zentrale Datenbanksystem eingespielt. Dort können die Daten interaktiv nach frei wählbaren Kriterien ausgewertet werden. Forscher können so schnell Zusammenhänge erkennen und direkt reagieren. Das System, das auf der heute zu Ende gehenden CeBit vorgestellt wurde, soll nach der Testphase auch auf andere Infektionskrankheiten wie Masern, Vogelgrippe und Cholera ausgedehnt werden.
Zur Projektwebsite: http://www.helmholtz-hzi.de/de/forschung/forschungsprojekte/ansicht/projekt/projekt/ebocon_10/