Schon vor knapp einen Jahr hatte das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) das IT-gestützte Verfahren SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) vorgestellt. Es soll zukünftig helfen, echte Notfälle von Bagatellen zu unterscheiden und so die Krankenhausnotdienste entlasten. SmED wurde in der Schweiz entwickelt und auf deutsche Verhältnisse angepasst.
Und jetzt macht man ernst: Wenn Patienten mit akuten medizinischen Beschwerden ab 2020 die Notfallnummer 116117 anrufen, soll SmED zur telefonischen Ersteinschätzung flächendeckend zum Einsatz kommen. Dazu stellen die KVen die Software in ihren Telefonvermittlungszentralen und Bereitschaftspraxen zur Verfügung, auch Krankenhäuser können sie lizenzieren.
Geschulte Fachkräfte führen dann eine strukturierte Abfrage durch und erfassen Geschlecht und Alter, chronische Krankheiten, Vorerkrankungen und Medikation, Leitsymptome und Begleitbeschwerden. Danach macht die Software Vorschläge, wer tatsächlich die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen muss. Die übrigen Patienten erhalten Empfehlungen, wo ihnen am besten geholfen werden kann – und das kann durchaus auch eine abschließende telefonische ärztliche Beratung sein. Und neben der Einordnung der Beschwerden bietet SmED auch eine Dokumentation für die anschließende Behandlung. Wir dürfen gespannt sein, wie das Projekt im nächsten Jahr anläuft.
Informationen der KBV: https://www.zi.de/smed