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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Not macht schnell und erfinderisch

06. April 2020

In diesen Wochen passieren gerade eine Menge Dinge, die wir uns vor einem Monat noch nicht vorstellen konnten. Neben den vielen großen Einschränkungen und Hilfspaketen gehört dazu auch ein neuer Anlauf, endlich bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens voran zu kommen. Das Bundeskabinett hat am letzten Mittwoch (1. 4. 2020, kein Aprilscherz) den Entwurf für ein Patientendatenschutzgesetz (PDSG) beschlossen und an den Bundestag weitergereicht. Vom Bundesrat muss es nicht abgesegnet werden.

Mit dem Gesetz soll der Einsatz digitaler medizinischer Anwendungen vorangetrieben werden. Auf der Seite des BMG wird Gesundheitsminister Spahn mit den Worten zitiert: „Wir erleben gerade, wie digitale Angebote helfen, Patienten besser zu versorgen. Mit dem Patientendaten-Schutz-Gesetz wollen wir dafür sorgen, dass solche Angebote schnell im Patienten-Alltag ankommen.“

Die Eckdaten: Ab Januar 2021 startet die elektronische Patientenakte. Im aktuellen Gesetzentwurf des PDSG haben Patienten klar geregelte Ansprüche gegenüber den Leistungserbringern, dass alle für ihre Versorgung relevanten Daten in die Akte übertragen werden. Wenn sie das wünschen. Ab Januar 2022 soll in der Akte dann ein „feingranulares Berechtigungsmanagement“ möglich sein. Ebenfalls ab Januar 2022 soll das elektronische Rezept Pflicht werden. Via App können Patienten das Rezept in der Apotheke vor Ort oder bei einer Online-Apotheke einlösen. Die App soll von der gematik entwickelt werden. Auch elektronische Überweisungen sollen dann die Regel werden.

Not macht also offensichtlich Tempo bei überfälligen Reformen. Und sie macht erfinderisch, dazu 2 Beispiele: Bei Folding@home stellen Privatnutzer die Rechenleistung ihrer PCs für wissenschaftliche Simulationen zur Verfügung. Und das laut heise online in beträchtlichen Mengen, denn inzwischen summiert sich deren Gesamtleistung auf mehr Rechenleistung, als die schnellsten Supercomputer der Welt. Hier kann simuliert werden, wie sich verschiedene Wirkstoffe auf das SARS-CoV2-Virus theoretisch auswirken. Das grenzt die Zahl der Wirkstoffe für echte Tests erheblich ein und beschleunigt so den Prozess. Und beim #WirVsVirus Hackathon vor 2 Wochen gehörte ein “DIY-Beatmungsgerät” zu den Highlights. Die ganze Geschichte dazu finden Sie hier.

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