Vor genau vier Jahren haben wir hier im Blog schon einmal einen Blick auf das Thema Mikrolernen geworfen (Link). Damals waren gerade die großen MOOCs (Massive Open Online Courses) angesagt, die Themen fast schon in Form einer Enzyklopädie ins Wohn- oder Arbeitszimmer gestreamt haben. Mikrolernen steckte damals noch in den Anfängen.
Die MOOCs hatten und haben auch sicher ihre Berechtigung – es ist aber mitunter schon ein Angang, sich 90 Minuten Vorlesung vor dem Rechner reinzuziehen … Die Zeit oder Motivation bringt man nicht immer auf. Viel einfacher geht das tatsächlich mit kleinen Häppchen von maximal 10 Minuten, die man sich zwischen zwei Teams-Meetings oder im Auto anschauen oder anhören kann.
Sehr schön zu sehen ist dieser Wandel bei den Podcasts. Die hatten ihre erste Blütezeit in den Jahren 2005 bis 2008 und jeder Medizinverlag, der was auf sich hielt, probierte das Format in verschiedenen Settings aus. Oft aufwendig produziert und ohne Konzept auf den Markt geworfen. Dann kam YouTube und „Video killed the radio star“ … Podcasts fristeten bestenfalls noch ein Nischendasein.
Mittlerweile ist nicht nur der Podcast als 10-Minuten-Häppchen auf der großen Bühne zurück. Blogs wie MedicalLearning informieren in weniger als 5 Minuten Lesezeit jede Woche zum Thema der Wahl, Medizinjournalisten fassen die wichtigsten neuen Studien zu einer Indikation zusammen, Meinungsbildner kommentieren das Neue einer aktualisierten Leitlinie und so weiter.
Die Pandemie hat die Online-Fortbildung mächtig befeuert und viele Universitäten stellen mittlerweile einen großen Teil ihrer Lehre online zur Verfügung. Doch der Trend der Stunde heißt auch hier Mikrolernen. Ein gutes Beispiel ist MIND, eine Plattform aus der Schweiz, die medizinisches Wissen aus vielen Fachbereichen in Form von interaktiven Kasuistiken präsentiert. Kostenlos und ohne Anmeldung zu nutzen. Einfach mal ausprobieren …