Die Corona-Pandemie hat ja schon so einige Prozessdigitalisierungen beschleunigt. Jüngstes Beispiel ist der digitale Impfpass. Ein Sprecher des BMG hatte letzten Mittwoch eine Anwendung namens „CovPass“ angekündigt, mittlerweile steht die aktuelle Version in den App-Stores von Apple und Google zum Download und auch in der Corona-Warn-App kann man die Informationen digital speichern.
Zur Geschichte: Zu Beginn des Jahres hatte der Europäische Rat beschlossen, einen standardisierten Impfnachweis für medizinische Zwecke auf den Weg zu bringen. Mit dem CovPass hat Deutschland diese Entscheidung umgesetzt, Herausgeber ist das Robert Koch-Institut. Dieser Impfnachweis ersetzt aber noch keinesfalls den alten gelben Impfpass auf WHO-Basis – denn noch ist die digitale Lösung nur für die Covid-Impfung geeignet.
Der digitale Impfnachweis soll bei der Impfung erstellt werden, also in der Arztpraxis oder im Impfzentrum. Dazu wird ein Barcode generiert, den die Nutzer auf einem Papierausdruck mitbekommen und später mit der CovPass-App oder der Corona-Warn-App einscannen und nutzen können. Das Impfzertifikat enthält Informationen zum Impfstatus, den Namen des Geimpften, das Geburtsdatum sowie Impfstoff, Impfdatum und Impfdosis. Praktisch für Familien: Auch digitale Impfnachweise von Kindern oder Partnern können mit auf dem eigenen Smartphone gespeichert werden. Dem Datenschutz ist schon dadurch Genüge getan, dass die Impfbescheinigung nur lokal auf dem Smartphone des Nutzers gespeichert wird.
Mit einer eigenen Prüf-App kann der Impfstatus ähnlich wie beim Flug- oder Bahnticket geprüft werden. Da der digitale Impfpass auf Basis der EU-Vorgebe entwickelt wurde und Deutschland an den europäischen Gateway-Server angeschlossen ist, gelten die Zertifikate innerhalb der EU grenzüberschreitend. Für Reiseziele außerhalb der EU laufen derzeit noch die Gespräche.