Gängige Anwendungen der Theorie des sozialen Lernens in der medizinischen Ausbildung sind Rollenmodellierung/Mentoring, kollaboratives/kooperatives Lernen und Unterricht mit Fallstudien.
Der Prozess der Rollenmodellierung beinhaltet viele der charakteristischen Merkmale des sozialen Lernens. Zum Beispiel können die Lernenden die Schlüsseleigenschaften eines Lehrenden beobachten (wie ein erfahrener Kliniker am Krankenbett agiert) und diese Beobachtungen nutzen. Der Lernende muss dann in der Lage sein, das gewünschte Verhalten zu reproduzieren und schließlich eine Rückmeldung über seine Leistung zu erhalten.
In vielerlei Hinsicht ist das Rollenmodellieren seit langem das Rückgrat der Lehre der klinischen Medizin. Ärzte in der Ausbildung lernen – und dies schon immer im sozialen Kontext. Die einzigartigen Aspekte der Theorie des sozialen Lernens kombinieren das Verhalten des Rollenmodells mit kognitivem Lernen. Die Integration dieser Aspekte in die digitalen Lehr- und Lernangeboten in der medizinischen Ausbildung und die damit verbundenen Möglichkeiten sind nachvollziehbar. Das Computerunterstützte Soziale Lernen (CSSL) ist selbst zum Gegenstand der Forschung geworden.