Heute möchten wir unseren Lesern ein Thema vorstellen, dass in manchen Trendanalysen zu den zukünftigen, technologischen Entwicklungen im Medizinbereich immer wieder zu finden ist: vokale Biomarker. Ihnen wird ein großes Potential im diagnostischen Einsatz prognostiziert.
Worauf basiert die Annahme? Bei manchen Krankheiten kann die Stimme eines Menschen verändert sein, dies kann bei Erkrankungen des kardiopulmonalen Systems ebenso zutreffen wie bei psychisch-neurologischen Problemen. Vokale Biomarker können also Informationen über den Gesundheitszustand verraten.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz macht es nun möglich, dass Stimmanalysen beispielsweise im COVID-Screening eingesetzt werden. VocalisCheck ist eine solche Softwarelösung, die zwar noch auf ihre US-Zulassung für das Screening wartet, aber erste Studienergebnisse bereits Hoffnung weckten bzgl. der Sensitivität und der Spezifität.
Die Anwendung kann die Stimme einer Person, deren COVID-19-Status unbekannt ist, ohne zusätzliche Informationen oder Vorkenntnisse über den einzelnen Nutzer bewerten. Der „Patient“ spricht eine Textpassage in sein Smartphone, die Software nutzt eine Cloud-basierte Algorithmus-Datenbank zu Analyse.
Die Vorteile eine solchen Systems sind klar erkennbar: keine Wartezeiten, keine invasiven Maßnahmen, Telemedizin. Ein Umsatzmilliarden versprechendes Segment und ein Tummelplatz für Start-Ups.
Den möglichen Einsatz von vokalen Biomarkern bei psychischen Erkrankungen werden wir demnächst näher betrachten.