Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung des extrapyramidal-motorischen Systems. Sie ist gekennzeichnet durch das vornehmliche Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Mittelhirn. Der Mangel am Neurotransmitter Dopamin führt letztlich zu einer Verminderung der aktivierenden Wirkung der Basalganglien auf die Großhirnrinde, Bewegungsstörungen sind eine der Folgen.
Parkinson kann nicht geheilt werden, bei frühzeitigem Erkennen kann die Progression aber verlangsamt werden. Das Erkennen früher Symptome ist dafür essenziell. Zu den Frühsymptomen gehören u. a. ein verminderter Geruchssinn und Schlafstörungen durch atypische starke Bewegungen während des REM-Schlafs. Auch das Restless-Legs-Syndrom könnte in diese Kategorie gehören [1].
Ein internationales Team unter Federführung der Universität Prag hat jetzt noch einen anderen möglichen Frühindikator untersucht: die Stimme. Eine eingeschränkte Tonhöhenmodulation kann in Verbindung mi einer REM-Schlaf-Verhaltensstörungen auf eine beginnende Parkinsonerkrankung deuten [2]. Schon geringe Änderungen beim Sprechen lassen sich einfach per Sprechtest aufspüren – etwa über eine App oder einen Smartspeaker wie Amazons Alexa. Die Kombination von beiden Methoden könnte jedoch recht zuverlässig auf eine beginnende Degeneration hinweisen und so auch die Auswahl von Patienten für Studien zur medikamentösen Therapie erleichtern.
[1] Wong JC et al. Sleep 2014; 37: 369-372
[2] Rusz J et al. Mov Disord 2022; doi.org/10.1002/mds.28873