Alle reden davon, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen Geld sparen soll. Doch keiner sagt, wieviel. Die Unternehmensberatung Accenture hat jetzt ein Szenario für den US-Markt erstellt, das eben mal locker 10 Milliarden $ im Jahr einsparen soll.
Accenture hat dazu Workflows in den amerikanischen Arztpraxen unter die Lupe genommen, einschließlich Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern, Gesundheitschecks und Programmen für chronisch Kranke. Dabei fand man vor allem drei Szenarien, die es Ärzten ermöglichen, Geld zu sparen: die Jahresuntersuchung, das laufende Patientenmanagement und Patientenselbstversorgung.
Beim jährlichen Gesundheitscheck besteht das Einsparpotenzial vor allem darin, Gesundheitsdaten bereits vor dem Besuch beim Arzt zu sammeln und über ein Patientenportal hochzuladen. Durchschnittlich Zeitersparnis fünf Minuten pro Besuch. Laut Accenture entspricht das einem Äquivalent von 37.000 Vollzeitstellen oder 18 Prozent der Ärzte in der medizinischen Grundversorgung.
Im laufenden Patientenmanagement könnten persönliche Konsultation durch Video ersetzt werden. Alleine für Hochdruckpatienten haben die Marktforscher dabei eine Ersparnis von ca. 1.500 Stellen oder 300 Millionen $ errechnet. Im dritten Szenario, dem Patientenselbstmanagement, verwendet Accenture Erwachsene mit Diabetes als Beispiel. Kommen hier Tools wie Zuckermessgeräte zum Einsatz, die von den Patienten zuhause selbst bedient werden und ihre Daten in die Praxis übermitteln, sind noch einmal 24.000 Arztstellen einsparbar.