Letzte Woche fand in San Diego in Kalifornien wieder die Exponential Medicine Conference der Singularity University statt und wie üblich gab es einen Blick in die Zukunft der Medizin. Der Tenor folgte dem Einführungsstatement: „Healthcare today is reactive, retrospective, bureaucratic and expensive. It’s sick care, not healthcare.“
Was damit gemeint ist, belegen Zahlen. Die Singularity-Forscher haben errechnet, dass in den USA im Jahr 210 Milliarden US-Dollar für medizinische Behandlungen ausgegeben werden, die nicht dem Wohl des Patienten dienen – sondern nur der rechtlichen Absicherung des Behandlers. Nun sind die Verhältnisse dort nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar, aber auch hierzulande dürfte es eine nicht unerhebliche Zahl sein, die durch vermeidbare Untersuchungen und Behandlungen zustande kommt.
Wie kommen wir also vom Krankheitswesen zum Gesundheitswesen? Zu den Themenbereichen, mit denen die „Wirtschaftlichkeitsreserve“ des Systems gehoben werden könnte, gehören v.a. KI-Anwendungen (Künstliche Intelligenz). Sie sollen zum einen die Auswertung von Röntgen, MRT- und CT-aufnahmen deutlich günstiger und zuverlässiger machen, zum anderen selbsttätig nach für die aktuelle Patientensituation passenden Studien suchen. Aktuell gibt es dazu ein großes Pilotprojekt von IBM mit Johnson & Johnson.
Exponential Medicine Conference Website: https://exponential.singularityu.org/medicine/