Hat die Beteiligung an sozialen Netzwerken Einfluss auf die Lebensqualität der Nutzer? Dieser Frage ging eine britische Studie nach, die letzte Woche im Journal of Medical Internet Research (JMIR) veröffentlicht wurde. Mithilfe eines Online-Fragebogens mit 32 Fragen wurde die Einstellungen der Nutzer in vier Schlüsselbereichen erfasst: (1) funktionale Nutzung, (2) Verhaltensmuster, (3) Technologie, und (4 ) Lebensqualität.
Besonderen Fokus legte man dabei auf ältere Nutzer und deren Lebensqualität (quality of life, QoL). QoL wird von der WHO als “subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertsystemen in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen“ definiert. Soziale Interaktionen sind für jeden Einzelnen wichtig und der Rückgang von QoL bei älteren Menschen wird direkt mit sozialer Isolation und Einsamkeit in Verbindung gebracht.
Insgesamt wurden Daten von 919 Benutzern analysiert, rund die Hälfte waren ältere Nutzer (>50 Jahre). Obwohl die Älteren seltener in sozialen Netzen unterwegs waren, gab ein Im Vergleich zu jüngeren Nutzern signifikant höherer Anteil (61,1% vs 48,9%, P <.001) an, dass explizit Facebook einen positiven oder einen großen Einfluss auf ihre Lebensqualität hätte. Auch der Anteil der Personen die der Meinung waren, dass soziale Netze ihre sozialen Interaktionen stärken und gute Gefühle auslösen war bei den älteren Nutzern signifikant höher.
Soziale Netze als Therapie gegen Vereinsamung? Die Ergebnisse der Studie legen zumindest nahe, dass es lohnt, in dieser Richtung weiter zu forschen.