Am 13.09.2017 fand der nunmehr 4. eHealth-Kongress Rhein-Main/Hessen in den Räumen der IHK Frankfurt statt. Veranstaltet wurde der Kongress, mit immerhin 250 Besuchern, von der Initiative gesundheitswirtschaft rhein-main e.v. (gwrm), der IHK Hessen innovativ und der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) für das Land Hessen. Klingt nach Regionalität, aber die Themen waren bundesweit übertragbar.
Unsere Highlights. Nach den üblichen Grußworten und Keynotes folgte eine Podiumsdiskussion, an der Funktionäre von Kammer, KV und Kassen teilnahmen, dazu noch eine Bundestagsabgeordnete, ein niedergelassener Arzt, ein Klinikdirektor und ein IT-Sicherheitsexperte. Eine gute Auswahl der im Gesundheitswesen Beteiligten, allerdings wurde ein Patientenvertreter vermisst. Denn schließlich ging es ja thematisch um die Sichere digitale sektorenübergreifende Kommunikation von Patientendaten – Stand und Ausblick. Das Fazit für diese beiden Punkte könnte man so zusammenfassen: Stand (noch nicht fertig) und Ausblick (es dauert noch etwas). Problematisch ist halt die Interaktion so vieler Stakeholder und nach wie vor gibt es einige Hürden bzgl. der technologischen Infrastruktur.
Alles viel komplizierter als beim Online-Banking, meinten zumindest die Diskutanten. Der IT-Experte bemerkte, dass zwar Fehler unvermeidlich seien, jedoch müsse man ja nicht immer die gleichen Fehler machen. Trotzdem: alle schauten erwartungsvoll in die nahe Zukunft, die technischen Probleme beim Konnektor (das ist der Router, den eine Praxis für die VPN-Verbindung zur Telematik-Infrastruktur benötigt) scheinen aktuell gelöst. Vermutlich. Zertifizierung für das Lesegerät fehlt noch.
Aus dem umfassenden Nachmittagsprogramm greifen wir einige Referate aus dem Forum zur mobilen Arzt-Patientenkommunikation heraus:
Die Firma medatixx stellte eine App zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient vor, die weitere Apps anderer Anbieter integriert. Gut, läuft aber nur, wenn der Arzt medatixx-Praxissoftware benutzt.
Dr. Aßmann, Haus- und Notarzt, präsentierte die Tele-VERAH. Betreuung vor Ort durch eine MFA, telemedizinische Zuschaltung des Arztes. Bei 20 seiner Bestandspatienten etabliert, könnte ein richtiger Weg sein.
Prof. Birgit Aßmus, Uniklinik Frankfurt, referierte über die präaktive Behandlung von Herzinsuffizienzpatienten. Ein Arterienimplantat misst den Druck in den Lungenarterien und übermittelt die Messwerte. Beeindruckend.
Zwar keine High-End-Lösung, aber als recht praktikabel konnte die vom MMI-Verlag vorgestellte MediPlan-App angesehen werden.
Dem hessischen eHealth-Kongress werden auch in den nächsten Jahren spannende Themen und lästige Baustellen nicht ausgehen.
Alle Themen und Referenten finden sich hier: http://www.gesundheitswirtschaft-rhein-main.de/fileadmin/content/Veranstaltungen/eHealth_Veranstaltungen/eHealth_kongress/eHealth_2017/eHealthKongress2017Programmheft170904.pdf