Letzte Woche fand in Düsseldorf die MEDICA 2017 statt – die Nabelschau der Medizintechnik-Branche mit mehr als 5.000 Ausstellern und rund 125.000 Besuchern aus 130 Ländern. Die Branche boomt und um den Interessen der vielen internationalen Besucher gerecht zu werden, fahndet die Messe immer nach Highlights, die länderübergreifend relevant sind. Ganz vorne steht dabei die Digitalisierung, die auf den Foren Health IT und dem Connected Healthcare thematisiert wurde. Trend sind Applikationen, die relevante Informationen am „Point of Care“ so schnell und einfach wie möglich verfügbar machen. Dazu gehören u. a. ein Ultraschallsystem, das nur aus Schallkopf, Smartphone und passender App besteht – „Ultraschall to go“ für ambulante Anwendungen vor Ort.
Im stationären Bereich ist das digitale OP auf dem Vormarsch, das dank Video-over-IP alle Bildgebungsmodalitäten einbinden kann und die Anwender so unabhängig von den Plattformen einzelner Hersteller macht. Auch ein Roboter, der automatisiert Nadeln für Infusionen oder Biopsien platzieren kann, war zu besichtigen und KI-gestützte Lösungen sollen dem Operateur auf Basis von Algorithmen zielführend assistieren. Hier spielen kognitive Assistenzsystem wie Watson von IBM eine wichtige Rolle.
Bei aller Euphorie gab es natürlich auch kritische Stimmen zu hören und hier stand einmal mehr das Thema Datensicherheit im Fokus. Denn Schnittstellen und interne Sicherheitslücken bieten Cyberkriminellen potenzielle Zugriffs- und damit Manipulationsmöglichkeiten – mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen. Zu diesem Thema stellte der Fachverband ZVEI das gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im August 2017 veröffentlichte Positionspapier mit dem Titel „Medizintechnik braucht Cybersicherheit“ vor.