Die Digitalisierung des Gesundheitswesens war auch auf dem zweiten Mobile Health Forum das zentrale Thema. Das Forum fand am 30.06.2015 statt und ist eine Veranstaltung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der IHK Innovationsberatung Hessen.
In Zeiten der Internetmedizin (was ist das eigentlich?), der Fitness- und Medical Apps, bemüht sich das Forum darum, einen Überblick über Entwicklungsansätze aber auch bereits im Markt befindliche Projekte zu erzielen.
So verwundert es nicht, dass zahlreiche Bereiche des Gesundheitswesens wie Kliniken, Ärzte, Apotheken, Krankenkassen, Seniorenzentren, Patienten bereits jetzt von Apps „infiziert“ wurden. Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Anwendungen zukünftig noch zahlreicher werden.
Was fällt auf? Neben den Patienten (= den Kranken) rückt über die Apps auch der Gesunde in den Fokus der Gesundheitsindustrie. Unterstützt durch Apps lassen sich zahlreiche Parameter erfassen und analysieren, medizinisch in manchen Fällen vielleicht nicht unbedingt notwendig, aber in den Zeiten des Quantified Self scheint das Bedürfnis nach mehr Informationen über den eigenen Körper immer noch zunehmend zu sein. Patienten erfassen ihre Gesundheitsdaten selbst, wollen auch über sie verfügen ohne den Umweg über den Arzt zu nehmen. Technische Diskussionen über Standards im Datenaustausch zwischen Patienten-App und Arzt sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen.
Die Vorstellung der einzelnen Projekt war durchaus spannend: Chirurgen operieren mit Google-Glass-Unterstützung, klinische Studien erfahren eine Meta-Aggregation, die Auswertung von Bluttests wird im Smartphone dargestellt und die Blutzuckerbestimmung verläuft zukünftig ohne Pieken. Klingt alles gut, den Beweis der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der vorgestellten Ideen blieben in diesem Jahr jedoch manche Ansätze noch schuldig.
Programm und Vorträge unter http://www.mobilehealthforum.de/