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Babylon – der Doktor im Smartphone

20. Januar 2016

Das in London ansässige eHealth-Startup Babylon bietet ein gemischtes Modell aus echtem „Doktor“ und künstlicher Intelligenz an. Neben der Beratung zu aktuellen Gesundheitsproblemen will Babylon dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern, bevor sie auftreten. Dazu verfolgt das Programm die täglichen Gewohnheiten seiner Kunden und integriert medizinische Aufzeichnungen, Symptome (Selbstauskunft), Vitalitätsdaten wie die Herzfrequenz und allgemeine Daten wie Ernährungprofile.

Derzeit umfasst der Kundenstamm nach Angabe von The Telegraph rund 250.000 Menschen im Vereinigten Königreich die Babylon-App und erhalten für £5 im Monat rund um die Uhr Zugang zu einem Pool von menschlichen Ärzten über Video-Chat. Rund 60 Unternehmen, darunter Citigroup, Mastercard und Sky haben für ihre Mitarbeiter in Großbritannien Verträge mit Babylon geschlossen. Nach Angabe von The Telegraph verhandelt sogar der National Health Service (NHS) mit Babylon über ein gemeinsames Pilotprojekt im Raum Birmingham.

Babylon kann Symptome wie Kopfschmerzen oder Fieber weiter analysieren, indem es relevante Fragen stellt (z.B. „Ist Ihnen auch schwindlig oder übel?“ oder „Haben Sie Fieber?“) und aus den Antworten die aktuell beste Vorgehensweise errechnet, etwa mehr zu trinken, auf bestimmte Symptome zu achten oder einen Termin beim Arzt zu machen.

Aktuell ist babylon – pocket doctor nur im UK erhältlich. Zu den Investoren von Babylon gehört u.a. DeepMind, Googles Ableger für künstliche Intelligenz. Es wird spannend zu verfolgen, wie dieser Service sich entwickeln wird – das Potenzial ist groß, vor allem zur Unterstützung der Versorgung in strukturschwachen Gebieten.

www.babylonhealth.com

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