Die Blockchain-Technologie nutzt eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, „Blöcke“ genannt, die mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind. Jeder Block enthält dabei typischerweise einen kryptographisch sicheren Streuwert des vorhergehenden Blocks, einen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Der Einsatz in Buchführungssystemen mit vielen verschiedenen Teilnehmern ist ein gut vorstellbares Szenario.
Auch klinische Studien können vom Kernkonzept der Blockchain, dem dezentralen Datenaustausch, profitieren.
Die Überwachung und Sicherstellung der Datenintegrität innerhalb des klinischen Prüfprozesses ist mit dem derzeitigen Forschungssystem derzeit nicht immer machbar.
Die Autoren Daniel R. Wong, Sanchita Bhattacharya & Atul J. Butte schlagen in einer aktuellen Arbeit (Prototype of running clinical trials in an untrustworthy environment using blockchain; in Nature Communications volume 10, Article number: 917 (2019)) ein Blockchain-basiertes System vor, um die in der Studie gesammelten Daten
- unveränderlich
- nachverfolgbar
- vertrauenswürdiger
zu machen.
Sie verwendeten dazu Rohdaten aus einer realen, abgeschlossenen klinischen Studie und testeten mit ihrem eigenen Ansatz. Wenn ein solcher Ansatz, wie im Paper dargestellt, durchgeführt wird, könnten die daraus entstehenden Vorteile der Unveränderlichkeit, Rückverfolgbarkeit und Vertrauenswürdigkeit im Prozess der klinischen Studien eingesetzt werden. Aufsichtsbehörden können den komplexen Datenfluss während einer Studie sicher nachvollziehen und sich über Verfahren und Fortschritte auf dem Laufenden halten.
Übrigens: Ein Ideenwettbewerb des Bundesgesundheitsministeriums „Zukunftswerkstatt Blockchain im Gesundheitswesen“ fand im Februar 2019 seine Sieger in den Bereichen: sichere Betäubungsmittelrezepte, schnellere Übermittlung von AU-Bescheinigungen, besserer Datenschutz bei Patienteneinwilligungen.