Der Wissenschaftsverlag Springer Nature hat nach eigenen Angaben das erste Buch veröffentlicht, das nicht von einem Autor, sondern von einem Algorithmus verfasst wurde. Eine Forschergruppe im Bereich Angewandte Computerlinguistik der Goethe-Universität Frankfurt hat dazu ein Verfahren entwickelt, das Textinhalte automatisch analysiert und relevante Publikationen auswählen kann. Das Verfahren heißt Beta Writer und steht als Autor über dem Buch Lithium-Ion Batteries – A Machine-Generated Summary of Current Research.
Das Buch gibt einen Überblick über die neuesten Forschungspublikationen zu Lithium-Ionen-Batterien. Und Beta Writer kann relevante Publikationen automatisch auswählen und verarbeiten. Diese werden von dem Algorithmus einem ähnlichkeitsbasierten Clustering unterzogen, um die Quelldokumente in zusammenhängende Kapitel und Abschnitte zu gliedern. Bislang beschränkt sich der Algorithmus auf Veröffentlichungen. die auf der Plattform SpringerLink veröffentlicht wurden. Aber die Hürde, auch andere Publikationen – auf Verlags- oder Universitätsplattformen – einzubinden, ist sicher nicht unüberwindlich.
Dass Verlag und Autoren das Buch als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnen, sei ihnen gestattet. Tatsächlich sind solche Reviews ja per se nicht neu, können theoretisch aber auf diese Weise einfacher, schneller und kostengünstiger aktuell gehalten werden – ganz im Sinn „liquider“ Dokumente. Und genau darin liegt unserer Meinung nach der Charme der computergenerierten Reviews.
Dach Buch von Springer Nature können Sie kostenlos herunterladen. Wir spendieren dazu noch das Interview über liquide Dokumente mit Dr. Rafael Ball aus dem Buch Die Zukunft der medizinischen Information, damit Sie sich ein eigenes Bild machen können. Viel Spaß dabei!
Lithium-Ion Batteries – A Machine-Generated Summary of Current Research