Die gematik meldete letzte Woche Vollzug: „Alle Krankenkassen können seit 1. Oktober die eAU empfangen“. Alle 102 Krankenkassen in Deutschland seien für die Bearbeitung von elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bereit, heißt es in der Pressemitteilung und sollte sagen: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.
Aus den Praxen klang das etwas anders, wie die Ärzte Zeitung berichtete (Link). Und auch die KBV bestätigte Berichte, wonach der Start der eAU eher chaotisch lief. Mal hatten Kassen offensichtlich nicht am Feldtest teilgenommen und von daher auch keine Erfahrungen gesammelt, mal funktionierten die Signaturen von Heilberufeausweisen nicht. Übereinstimmende Berichte sprechen auch von einem Zeitverzug von bis zu 30 Minuten zur Bestätigung einer erfolgreichen AU-Übertragung – was das System ja ad absurdum führt.
Nun ist heute nicht aller Tage und es bleibt abzuwarten, ob sich das Chaos bis Ende des Jahres gelichtet hat. Fest steht dagegen heute schon: Wenn die neue Regierung es mit der Digitalisierung in der nächsten Legislaturperiode ernst meint, sollte auch ein Facelift für die Rolle der gematik in den Koalitionsvereinbarungen stehen.