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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Geht die Digitalisierung an Pharma vorbei?

04. November 2015

Unter diesem provokanten Titel stand eine Podiumsdiskussion letzte Woche in Berlin. Sie fand im Rahmen einer Veranstaltung der Ärzte-Plattform coliquio statt. Auch wenn sich alle einige waren, dass die Pharmaindustrie bereits mitten im Umbruch steckt, sind viele Fragen offen. Vor allem regulatorische. Denn vieles, was theoretisch machbar wäre, ist gar nicht erlaubt oder unterliegt Restrikionen – so der Tenor. Als wichtigsten Trend machte man in Berlin „das Empowerment der Patienten“ aus, die sich im Web über ihre Erkrankungen informieren und Diagnose und Therapie durchaus in Frage stellen.

Neben Dr. Google sind es vor allem „Wearables“, denen ein hohes Potenzial für Veränderungen im Gesundheitswesen zugeschrieben wird. Um sie ging es zeitgleich beim Connected Health Symposium in Boston. Und ihre Bedeutung wurde dort durchaus kontrovers diskutiert. Während Drew Schiller, Vorstand des eHealth-Anbieters Validic, von ihrem Nutzen überzeugt ist („We have to aggregate data from digital health apps and devices and get them in front of a physician or a care management team“), sieht Robert Pearl, CEO der Health Maintenance Organization (HMO) Kaiser Permanente darin keinen Nutzen. Süffisant formuliert er: „From a physician’s perspective, fitness trackers are good for one thing: December.” Soll heißen: Sie sind ein nettes Weihnachtsgeschenk, aber für den medizinischen Alltag unbrauchbar.

Die nächsten drei Jahre werden zeigen, wohin die Reise geht …

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