In den letzten beiden Ausgaben hatten wir Ihnen zwei Beispiele vorgestellt, wie Apps und mobile Devices Patienten unterstützen können – Sie finden Sie weiter unten auf dieser Seite. Dass trotzdem nach wie vor kontrovers diskutiert wird, ob und wie diese digitalen Helfer in den klinischen Alltag integriert werden können, mutet da fast schon skurril an.
Dabei ist das Thema längst im Mainstream angekommen. Das konnte man zuletzt wieder auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin beobachten. Wo es sonst allein um Unterhaltungselektronik geht, konnte man in Halle 4.2 die Ausstellung „Neue Wearables für Gesundheit und Fitness“ besuchen – eines von acht Segmenten, die von der IFA als besonders aktuelles Thema angesehen werden.
Die Messeveranstalter waren begeistert von der Resonanz: „Überhaupt nicht „normal“ war hingegen das, was zum Thema Fitness & Gesundheit auf der IFA 2017 dem interessierten Besucher geboten und gezeigt wurde. Die komplette Halle 4.2 war einzig diesem Top-Thema gewidmet. Und damit nicht genug: einige große Aussteller, wie beispielsweise Samsung, haben selbstredend ihre bisherigen Ausstellungsflächen beibehalten und ihre Novitäten zum Thema dann dort präsentiert.“ Und bei der IFA TecWatch gab es einen eigenen Digital-Health-Tag, wo Startups ihre Ideen präsentieren konnten, wie sich die Gesundheitsversorgung der Menschen durch Digital Health optimieren lässt.
Dass die Selbstverwaltung das Thema weiter verschläft und Google & Co. – die massiv in Healthcare investieren – die Arena überlässt, sollte uns zu denken geben. Denn man muss kein Schwarzseher sein um zu ahnen, dass diese Firmen damit mittelfristig Zugang zu unseren Gesundheitsdaten wollen. Die Frage ist: Wollen wir das? Wie es anders gehen könnte, zeigt ein Interview mit Prof. Ernst Hafen im eBook „Die Zukunft der Medizinischen Information“.