Liegt die Zukunft der dermatologisch-ästhetische Medizin auch im Einsatz von Künstlicher Intelligenz?
Wir haben in diesem Blog schon mehrfach über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Dermatologie berichtet. Mithilfe von Bilderkennungsalgorithmen und maschinellem Lernen kann KI Muster in Hautbildern erkennen, eine große Anzahl von Bildern schnell analysieren und eine schnelle und genaue Diagnose von Hautkrankheiten ermöglichen – auch von seltenen oder schwer erkennbaren Zuständen. Aus heutiger Sicht ist aber auch klar, dass die Primärdiagnostik nicht allein auf Basis von KI-Lösungen erfolgen sollte – denn derzeit ist KI noch kein fachärztlicher Standard.
Trotzdem eröffnet KI neue Möglichkeiten für die Planung, Visualisierung und Durchführung von Behandlungen. Die Vorteile, die das Metaversum insbesondere für die kosmetische Dermatologie haben könnte, wie z. B. innovative Möglichkeiten für Ausbildung, Patientenaufklärung und Fernbehandlung, wurden bereits in den Fachzeitschriften diskutiert. Durch den Einsatz von virtueller und erweiterter Realität können Fachkräfte Eingriffe simulieren, ihre Fähigkeiten verbessern und Patienten über Behandlungsmöglichkeiten informieren. Sie ermöglicht auch die Durchführung von Eingriffen aus der Ferne und bietet Unterstützung bei der Diagnose und Auswahl kosmetischer Verfahren.
Ein Beispiel: Face Morphing, die Veränderung und Manipulation von Gesichtsbildern. Heute ist es nicht nur möglich, realistische Vorher-Nachher-Bilder zu erstellen, sondern auch den Patientinnen und Patienten eine immersive Erfahrung zu bieten, die ihnen hilft, die möglichen Ergebnisse ästhetischer Eingriffe besser zu verstehen und zu visualisieren.
In der ästhetischen Dermatologie ermöglichen Algorithmen des maschinellen Lernens eine genauere Analyse von Hautmerkmalen wie Falten, Pigmentierung und Struktur eine individuellere Behandlungsplanung. Studien haben gezeigt, dass maschinelle Lernmodelle in der Lage sind, Hautalterungsmuster zu erkennen und mögliche Ergebnisse kosmetischer Behandlungen vorherzusagen. KI hat die Genauigkeit und Präzision von Face-Morphing-Techniken erheblich verbessert.
Augmented Reality könnte auch bei kosmetischen Eingriffen eingesetzt werden, um Patienten eine Vorschau möglicher Ergebnisse direkt auf ihrer eigenen Haut zu zeigen, was die Kommunikation zwischen Arzt und Patient verbessern und die Entscheidungsfindung erleichtern könnte. Der Einsatz von AR erfordert im Vergleich zu VR weniger Ausrüstung und weniger Immersion, was sie zu einer leichter zugänglichen und potenziell kostengünstigeren Option macht. Da keine vollständig immersive Umgebung erforderlich ist, könnten AR-Anwendungen leichter in den klinischen Alltag integriert werden, ohne die Interaktion mit dem Patienten zu stören.
Der Einsatz neuer Technologien könnte Vorteile für die dermatologisch-ästhetische Praxis bieten, einschließlich verbesserter Diagnose, Planung und Patientenkommunikation. Es gibt jedoch eine Reihe von Herausforderungen, die von der Anschaffung der erforderlichen Hard- und Software über die Schulung des Personals bis hin zur Patientenakzeptanz reichen. Denn nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll.
(Autor: Wolfram Wiegers)
(Bild: DALL-E für arztCME)