An den Titelgeschichten des SPIEGEL erkennt man, welche Themen aktuell von hoher gesellschaftlicher Relevanz sind. In dieser Woche ging es unter der Headline „Total vermessen – wir werden gläserne Patienten und hoffen auf ewige Gesundheit“ um Datenschatz und Datenschutz als Leitthemen des großen Komplexes Digitale Medizin.
Erfreulicherweise ist es den Redakteuren dabei gelungen, Chancen und Risiken gleichermaßen zu beleuchten und auch den ständigen Spagat zwischen Anwendungen, die Patienten nutzen und der Frage, wie man sensible Werte schützt. Das letzte Woche verabschiedete E-Health-Gesetz ist schon vor dem Inkrafttreten Anfang Januar 2016 überholt. Während es hier um einen Medikationsplan auf Papier (!) geht, werden andernorts längst Fakten in der gläsernen Gesundheits-Cloud geschaffen.
Digitale Medizin ist aktuell weder ein technisches, noch ein klinisches Thema. Sondern in erster Linie ein politisches. Man kann nur unterschreiben, was der SPIEGEL-Beitrag am Ende fordert. „Aufgabe der Politik ist es, Übergriffe der Konzerne zu verhindern. Dafür zu sorgen, dass für europäische Anwender das europäische Datenschutzrecht gilt, selbst wenn sie ihre Daten bei US-Konzernen wie Google hochladen. Und sich darum zu kümmern, Smartphones grundsätzlich so einzurichten, dass sie Daten nicht automatisch, sondern nur auf besonderen Wunsch übertragen.“ Schaun wir mal, ob das gelingt …