Der April ist einer der klassischen „Konferenzmonate“ in der Medizin. Und die digitale Medizin hat es dieses Jahr tatsächlich über all aufs Podium geschafft.
So lud die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) auf dem Internistenkongress in Mannheim zum Symposium „Gesundheits-Apps, mobile health, Telemedizin: Wie der digitale Fortschritt die Medizin verändert und warum insbesondere ältere Menschen davon profitieren.“ Und es waren nicht nur die üblichen Verdächtigen, die sich hier mit den digitalen Optionen beschäftigten. Sogar der DGIM-Vorsitzende Prof. Gerd Hasenfuß stellte fest: “Der digitale Fortschritt muss in eine bessere Versorgung münden.” Als wichtigen Schritt dorthin fordert er, den Markt von Gesundheits-Apps auf Qualität und Nutzen für Patienten zu prüfen.
Ein paar Tage vorher beim Kardiologenkongress an gleicher Stelle ging es schon um konkrete Projekte. Die Session Telemedizin in der Herzinsuffizienz befasste sich mit dem kontinuierlichen Monitoring der hämodynamischen Parameter, aber auch mit der versorgungsrelevanten Umsetzung in das Gesundheitssystem. Tenor auch hier: Die Technik ist serienreif, allein die Rahmenbedingungen für die Umsetzung sind es noch nicht.
Zu diesen Rahmenbedingungen gehört auch der Datenschutz, der bei der Konferenz der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder in Vordergrund stand. Dabei blieb es erfreulicherweise nicht bei den üblichen Hinweisen auf „erhebliche Sicherheitsdefizite“, sondern man verabschiedete ein 5-Punkte-Programm rund um die Grundsätze der Datenvermeidung und Datensparsamkeit.
Das finden wir – wie viele andere auch – prinzipiell prima. Solange der Knüppel Datenschutz nicht länger dafür genutzt, eigene Pfründe zu schützen …