Es gilt als eine Art von Allgemeinwissen, dass Frauen sich mehr für Gesundheitsthemen interessieren – auch im Internet. Aber ist das tatsächlich so? Eine aktuelle Studie, die jetzt im Journal of Medical Internet Research (JMIR) veröffentlicht wurde, ging dieser Frage nach.
Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden auf der Grundlage einer empirischen Online-Befragung von 1006 zufällig ausgewählten deutschen Patienten analysiert. Die Probe wurde aus einem GfK Healthcare E-Panel gezogen. 958 Fragebögen konnten ausgewertet werden (517 Männer, 441 Frauen), dabei kamen statistische Standardverfahren wie t-Tests und Kendall-Tau-b-Tests zum Einsatz.
Das Ergebnis: Frauen nutzen das Internet für Gesundheitsinformationen tatsächlich intensiver und beurteilten Nutzbarkeit und Qualität der Informationen besser als Männer. Interessanter Nebenaspekt: Frauen hatten eine deutlich positivere Einstellung gegenüber Web 2.0-Anwendungen als Männer, obwohl sie sich bei der Selbstauskunft als weniger „digital kompetent“ einstufen. In einer Disziplin hatte allerdings auch das starke Geschlecht die Nase vorn: Männer sind offener für virtuelle Arztbesuche als Frauen.