Ob es nur am Sommerloch liegt, dass aktuell die Elektronische Patientenakte mal wieder regelmäßig in der Presse herumgeistert? So wollten die Grünen in einer Anfrage bei der Bundesregierung wissen, wie der Fahrplan, denn nun aktuell aussieht. Knappe Antwort: Die Einführung soll planmäßig bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Dann sollen die endgültigen Vorgaben der gematik vorliegen. Dass dieser Termin gehalten wird, gilt selbst bei Optimisten als unwahrscheinlich.
Auf Grundlage der Vorgaben sollen die Krankenkassen ihren Versicherten dann elektronische Patientenakten anbieten können. Nachdem mehr als 10 Jahre nichts passiert war, treten die Kassen deshalb jetzt verständlicherweise aufs Gaspedal, etwa die TK oder die AOK Nordost. Was wiederum die FDP auf den Plan ruft. Sie bemängelt, dass „ein klarer Fahrplan zur verbindlichen Spezifikation, zur flächendeckenden Einführung und zur Finanzierung“ fehle. Es tummelten sich „im Markt mittlerweile ohne Bezug zueinander vielfältige Aktenstrukturen“.
Selbst der Marburger Bund macht sich so seine Gedanken und spricht sich gegen Insellösungen der Krankenkassen aus. „Die Nutzung elektronischer Patientenakten der Krankenkassen muss für Patienten freiwillig sein und die Speicherung der Daten oder auch nur Teilen davon, muss unter der vollen Hoheit ausschließlich der Patienten stehen“, fordert der MB in einem Positionspapier. Und übersieht dabei, dass weder Kassen noch KVen einen solchen Zugang wollen oder bekommen.
Der Stand Anfang August 2018 ist also – wie in den letzten Jahren immer – verwirrend. Immerhin hat der Gesundheitsminister schon einmal auf den Weg gebracht, dass die Daten der elektronischen Patientenakte vom Patienten auch über Smartphone und Tablet abgerufen werden können – 10 Jahre nach deren Einführung. Wieviele Akten in Deutschland bereits angeboten werden, weiß aber nicht einmal die Regierung …
Mit diesem Blog zur Akte verabschiedet sich jetzt auch das Team vom medicallearning.de in die Sommerpause. Wir sind ab dem 3. September wieder für Sie da und informieren über die „Zukunft der medizinischen Information“