Open Access steht seit einigen Jahren für den weltweiten freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Forschungsergebnisse werden via Internet für jeden verfügbar – keine Bezahlschranke steht zwischen der Information und dem Informationssuchenden. Die gesamte Publikationskette ist heute ja bereits digitalisiert, von der Manuskripteinreichung über das Review-Verfahren bis zur Produktion. Doch bei der Verteilung (und Verbreitung!) der fertigen Publikation kommt es zu einer künstlichen Verknappung.
In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins der Max-Planck-Gesellschaft MaxPlanckForschung 3.2016 geht Dr. Ralf Schimmer, Bereichsleiter Information und stellvertretender Leiter der Max Planck Digital Library, auf dieses Thema ein.
Die wissenschaftlichen Verlage setzen pro Jahr etwa 7,6 Milliarden Euro mit Zeitschriftenabonnements um – die Umsatzrendite liegt zwischen 30 und 40 Prozent. Ein phantastisches Geschäftsmodell, das mit allen Mitteln verteidigt wird. Open Access stellt hier eine Alternative dar. Nicht der Leser bezahlt dafür, dass er den Beitrag lesen darf, sondern der wissenschaftliche Autor übernimmt eine Publikationsgebühr. Dafür ist die Veröffentlichung dann für alle Interessierten weltweit frei zugänglich. Genau das erwartet man doch von einer Wissensgesellschaft, oder?
Schimmer gibt in seinem Beitrag auch den Verlagen Ratschläge, wie sie zukunftsfähig agieren sollten und mahnt zu aktivem Handeln. Sollten sich die Verlage nicht bewegen „dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die nachwachsende Generation beim bestehenden System einfach den Stecker ziehen wird.“