Heute erschien im Journal of Medical Internet Research ein Beitrag, der sich mit der langfristigen Erfolgswahrscheinlichkeit von „Digital therapeutics“ beschäftigt – evidenzbasiertem Online-Training. Ziel der Studie war ein 2-Jahres-Follow-up eines Internet-basierten Diabetes-Präventionsprogramm für Teilnehmer, bei denen Prä-Diabetes diagnostiziert worden war (n=220). Dabei wurde insbesondere die Auswirkungen auf das Körpergewicht und den HbA1c-Wert überprüft, beides gesicherte Diabetes-Risikofaktoren. Im Gegensatz zur Erwartung – die Mehrzahl der Prä-Diabetiker zeigt innerhalb von zwei...
MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information
SMS-Nachrichten in der Gesundheitskommunikation
Eine aktueller Beitrag in Annual Review of Public Health beschäftigt sich mit der Effizienz von SMS-Nachrichten in der Gesundheitskommunikation. Der Beitrag wertet 15 Reviews aus, die wiederum auf insgesamt 228 Einzelstudien beruhen (Mobile text messaging for health: a systematic review of reviews. Annu Rev Public Health. 2015 Mar 18;36:393-415. doi: 10.1146/annurev-publhealth-031914-122855). Die Untersuchungen umfassten präventive und therapeutische Interaktionen in vielen verschiedenen Indikationsbereichen. Von den 15 Reviews bescheinigten 5 den SMS-Nachrichten "statistically significant...
Online-Sprechstunde gegen Ärztemangel?
Der drohende Mangel, insbesondere jener der Hausärzte im ländlichen Bereich, ist in den letzten Monaten immer wieder in den Medien thematisiert worden. Ob im Gesundheitsmonitor der Bertelsmann-Stiftung oder in der Tagespresse: die bestehende und weiter zunehmende Verschlechterung der Versorgungsstruktur im ländlichen bzw. strukturschwachen Raum ist erkannt worden. Doch: wie kann ein solches gesamtgesellschaftliches Problem gelöst werden? Einige Ansätze gibt es bereits: von der Delegation ärztlicher Tätigkeiten an Mitarbeiter (AGnES-Konzept) über die simple - aber möglicherweise effiziente...
IT für die medizinische Forschung
Die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. – hat in dieser Woche Ihren zweiten Report zur Forschungs-IT in der Medizin veröffentlicht. Der Bericht will Universitätskliniken und andern forschungsnahen Krankenhäusern mit Best-Practice-Beispielen und Hinweisen auf bewährte Tools ein Nachschlagewerk für ihre IT-Planung an die Hand geben. Gegenüber dem Vorbericht 2012/2013 wurde jetzt auch die Nutzung von Datenquellen aus der Versorgung und der Molekularbiologie integriert. IT-Reviewing-Board der TMF (Hrsg.): IT-Infrastrukturen in der...
Mit Big Data gegen Infektionen
Epidemien gehören zu den großen Bedrohungen der Menschheit. Ebola kostet tausende Menschenleben in Westafrika, während in Deutschland Masern und Grippe für Aufregung sorgen. Ein neues IT-System soll dazu beitragen, aktuelle Lageanalysen in Echtzeit zu erstellen. Ein Konsortium aus Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, des Robert-Koch-Instituts, des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin und des Hasso-Plattner-Instituts für IT-Forschung hat zusammen mit Forschern aus Nigeria das System SORMAS entwickelt (Surveillance and Outbreak Response Management System), das...
Medizinische Apps – viel Information, noch wenig Versorgung
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift E-Health-Com (01/2015) werden medizinische Apps durchleuchtet. Auch beim medizinischen Fachpersonal mangelt es offensichtlich nicht am guten Willen medizinische Apps im Berufsalltag zu nutzen, eher an der guten Qualität der Apps. Kosten für die Nutzung sind weniger relevant, sondern es geht um klare Risikoabwägung in Sachen Transparenz, Datensicherheit, Haftungsrecht – insbesondere wenn es um behandlungsunterstützende Funktionen geht. Als mobile Informationsquelle sind diese Apps jedoch bereits grundsätzlich akzeptiert.
Das Internet der Un-Dinge
In der medizinischen Kommunikation reden Menschen mit Menschen, Menschen mit Maschinen und zunehmend auch Maschinen mit Maschinen - im Internet der Dinge. Aber dort herrschen mitunter unmögliche Zustände. Heute öffnet in Hannover die CeBit ihre Tore. Unter dem Motto „Wie die Luft zum Atmen“ steht dabei das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) im Vordergrund. Kostengünstige Sensoren und Kleinstrechner sollen Alltagsgegenstände und Maschinen miteinander vernetzen. Bis 2020 soll es Branchenschätzungen nach etwa 50 Milliarden vernetzte Geräte geben. Ein Hotspot dieser Entwicklung ist die...
Revolutioniert Apples Research Kit die Studienlandschaft?
Letzten Montag hat Apple das Research Kit vorgestellt. Die neue Open-Source-Plattform soll Ärzten und Wissenschaftlern helfen, mithilfe von iPhone-Apps Daten für die medizinische Forschung zu sammeln. Wie groß der Hype ist, erlebte die Stanford University im Rahmen eines Pilotprojekts. Innerhalb von 24 Stunden konnte man 10.000 Teilnehmer für eine kardiovaskuläre Studie rekrutieren – dafür braucht man sonst gerne mal ein Jahr und mehrere Dutzend Studiencenter. Natürlich ist das noch kein Durchbruch und natürlich sind iPhone-User nicht repräsentativ für die Bevölkerung – weder in den USA noch...
War 2014 ein Meilenstein für die eHealth-Entwicklung?
Jedes Jahr im November findet in San Diego, Kalifornien, eine der wichtigsten eHealth-Konferenzen weltweit statt: Exponential Medicine oder abgekürzt Xmed. Jetzt wurde der letztjährige Kongressband veröffentlicht. Tenor: Das Jahr 2014 markierte weltweit einen Wendepunkt in der eHealth-Entwicklung. Xmed ist eine Konferenz, die sich mit allen Aspekten der digitalen Medizin beschäftigt: Entwicklungen im 3D-Druck, individuelle Stammzelllinien, künstliche Intelligenz, Point-of-Care Diagnostik im Lab-on-a-Chip-Format, Bioinformatik, Genomik - alle diese sich rasch entwickelnde Technologien werden...
Diskriminierung des Digitalen
Wie heißt es doch so schön buch-antiquarisch: "Don´t judge a book by its cover". Aber am Inhalt sollte man es schon bewerten können. Gleicher Inhalt bedeutet jedoch nicht zwingend auch Gleichwertigkeit. Zumindest nicht, wenn man sich das aktuelle Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (Pressemeldung 30/15 vom 05.03.2015) ansieht. Die Richter stellen nämlich folgenden Unterschied fest: werden die Inhalte eines Buches auf totem Holz abgedruckt, dann handelt es sich offenbar um ein Kulturgut, welches man zu einer ermäßigten MwSt von 7% beziehen kann. Das E-Book mit gleichem Inhalt ist...
Open Access: Wem gehören wissenschaftliche Informationen?
Sollen wissenschaftliche Informationen frei zugänglich sein? Auf jeden Fall wird auch 2015 weiter diskutiert, wer diese Open-Access-Angebote finanzieren soll – zum Beispiel auf der Konferenz Academic Publishing in Europe (APE) in Berlin. Die von Ex-Springer-Vordenker Arnoud de Kemp initiierte Konferenz fand 2015 zum zehnten Mal statt. Viel versprechender Titel der Veranstaltung: Web 25 – The Road Ahead. Exploring the Future of Scholarly Communication. Die Teilnehmer aus ganz Europa diskutierten über alle Facetten des wissenschaftlichen und medizinischen Verlegens, besonders kontrovers über...
Deloitte: Gesundheitsvorhersagen für das Jahr 2020
Die aktuelle Deloitte-Studie zur Entwicklung der Gesundheitssysteme bis 2020 rechnet mit dem Durchbruch von eHealth-Technologien auf breiter Front. Die Unternehmensberatung Deloitte hat in ihrer Studie Healthcare and Life Sciences Predictions 2020 A bold future? auch die Entwicklung der medizinischen Kommunikation und der Internet-Medizin adressiert. Die fünf wichtigsten Thesen für die nächsten fün Jahre: Verbraucher akzeptieren, dass sie für ihre Gesundheit selbst verantwortlich sind. Staat und Versicherungen schaffen Anreize für gesundes Verhalten (z. B. nicht zu rauchen). Datenschutz wird...