In der Pandemie arbeiten die Kliniken hart an oder schon über der Belastungsgrenze – bedingt durch den ständigen Zustrom von Covid-19-Patienten. Und dann: totaler Ausfall der Krankenhaus-IT. Das ist leider kein unrealistisches Szenario, denn mehrere US-Krankenhäuser sind unlängst zum Ziel einer Welle von Cyber-Angriffen geworden, die letztlich auch zum Zusammenbruch der Gesundheitsinfrastruktur eines ganzen des Landes führen könnten. Mindestens sechs US-Krankenhäusern sind bislang betroffen. Das FBI und andere Behörden haben am 28. Oktober 2020 eine deutliche Warnung vor drohenden Lösegeldforderungen für amerikanische Krankenhäuser herausgegeben.
Ransomware ist hier der zentrale Begriff. Eine Schadsoftware, die die eigene IT-Infrastruktur komplett lahmlegt, solange kein Lösegeld (engl. ransom) bezahlt wird. Ein Milliardengeschäft, vermutlich überwiegend aus Osteuropa gesteuert.
In Deutschland wird sogar der Tod einer Patientin im September 2020 mit einer solchen Attacke in Verbindung gebracht. Durch einen Hackerangriff über eine Sicherheitslücke einer Standard-Software wurde das IT-Netzwerk sabotiert. Das Universitätsklinikum Düsseldorf wurde von der Notfallversorgung abgemeldet und konnte vom Rettungsdienst nicht mehr angefahren werden. Eine Patientin musste in ein weiter entferntes Krankenhaus (Wuppertal) gebracht werden und verstarb. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung.