Smartphone-Apps gelten als vielversprechendes Werkzeug, um Bewegungsmuffel für körperliche Aktivität zugänglicher zu machen. Ob das funktioniert oder nicht kann man aber nicht wirklich sagen, zu widersprüchlich sind die Ergebnisse der verschiedenen „Studien“. Eine australische Forschergruppe hatte sich deshalb vorgenommen, mit einer Metaanalyse für Klarheit zu sorgen.
In insgesamt 7 elektronische Datenbanken suchten sie nach Studien mit Erwachsenen, die eine Smartphone-App als primären oder einzigen Bestandteil einer Intervention für körperliche Aktivität verwendeten. Die Studienqualität wurde mit einem 25-Punkte-Tool bewertet – und von insgesamt 6170 identifizierten Studien erfüllten nur 9 (in Worten neun) Studien mit insgesamt 1740 Teilnehmern die Zulassungskriterien überhaupt.
Im Vergleich zu den Kontrollen führten in diesen Studien Smartphone-Apps zu einem leichten – nicht signifikanten – Anstieg der durchschnittlichen Schritte der Teilnehmer pro Tag. Die Differenz zwischen den Gruppen betrug 476,75 Schritte pro Tag (95% Konfidenzintervall 229,57-1183,07). Subgruppenanalysen deuten darauf hin, dass Kurzzeit-Programme für körperliche Aktivität (< 3 Monate) wirksamer waren als Apps, die über mehr als 3 Monate bewertet wurden und dass Standalone-Apps für körperliche Aktivität effektiver waren als in Kombination mit einer Diät.
Die Autoren sehen in ihren Ergebnisse „bescheidene Beweise“ für die Wirksamkeit von Smartphone-Apps zur Steigerung der körperlichen Aktivität. Wir sehen darin vor allem Hinweise, dass es einheitliche Standards braucht und hochwertige Studiendesigns. Nur die will heute kaum jemand bezahlen …
Romeo A et al. J Med Internet Res 2019; 21: e12053