Über das Chaos beim Konnektor-Update haben wir in diesem Blog schon öfter berichtet. Nachdem der Chaos Computer Club (CCC) gezeigt hatte, dass der Austausch von 130.000 Konnektoren in Arztpraxen und Krankenhäusern eher ein willkommenes Geschäft für die Hersteller, denn technisch notwendig ist, wird der Schwarze Peter hin- und hergeschoben. Kein Wunder, schließlich reden wir von 300 Millionen Euro für den Tausch.
Nachdem der CCC und die Zeitschrift c’t gezeigt hatten, dass die in den Konnektoren eingebauten Smart-Cards (gSMC-K) keinesfalls fest mit der Hardware verbunden sind, wie behauptet, geht es jetzt in die nächste Runde. Wie die c’t in Ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, will die Gematik das Feature: „Laufzeitverlängerung gSMC-K“ wieder reanimieren. Hersteller könnten dann die Laufzeit ihrer Konnektoren „optional“ per Software-Update verlängern.
Bei der Compugroup Medical (CGM) sieht man das ob des drohenden Umsatzverlustes natürlich ungern. Die Fakten beschreibt der c’t-Beitrag wie folgt: „Laut Spezifikation sollten die in den Konnektoren eingebauten gSMC-K-Karten eigentlich seit 2017 in der Lage sein, ihre Zertifikate zu erneuern und zudem noch zukunftsfähige Kryptoschlüssel zu generieren, die auch nach 2026 noch ersetzbar wären. Doch CGM hatte diese Updatefunktionen nicht in seiner Konnektor-Software implementiert und die Gematik hatte mangels Alternativen nicht auf einer Nachrüstung bestanden – obwohl diese technisch möglich wären.“
Jetzt argumentiert CGM, die Konnektoren müssten nicht wegen der ablaufenden Zertifikate, sondern wegen der veralteten Hardware ausgetauscht werden. Überzeugend klingt das nicht. Schauen wir mal, wie die unendliche Geschichte weitergeht …