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War 2014 ein Meilenstein für die eHealth-Entwicklung?

12. März 2015

Jedes Jahr im November findet in San Diego, Kalifornien, eine der wichtigsten eHealth-Konferenzen weltweit statt: Exponential Medicine oder abgekürzt Xmed. Jetzt wurde der letztjährige Kongressband veröffentlicht. Tenor: Das Jahr 2014 markierte weltweit einen Wendepunkt in der eHealth-Entwicklung.

Xmed ist eine Konferenz, die sich mit allen Aspekten der digitalen Medizin beschäftigt: Entwicklungen im 3D-Druck, individuelle Stammzelllinien, künstliche Intelligenz, Point-of-Care Diagnostik im Lab-on-a-Chip-Format, Bioinformatik, Genomik – alle diese sich rasch entwickelnde Technologien werden hier von ausgewiesenen Experten vorgestellt und interdisziplinär diskutiert. Der jüngst erschienene Kongressband der Xmed 2014 sieht das Jahr 2014 als weltweiten Wendepunkt in der Technologie-Entwicklung und identifiziert als Treiber:

  • Gute Finanzierung: Risikokapitalgeber und andere institutionelle Anleger investieren konsequent in digitalen Gesundheitslösungen, mit einem zweistelligen Plus gegenüber den Vorjahren.
  • Quantified-self Explosion: Während die Entwicklung hier bis 2012/13 eher zögerlich verlief, wurden 2014 mehr als 42 Millionen Wearables verkauft. Eine Entwicklung, die 2015 und 2016 weiter an Fahrt zunehmen dürfte.
  • Big Data-Entwicklung: Die Erfassung individualisierter Daten – laut IBM jeden Tag rund 2,5 Trillionen Byte – ermöglicht auch im Gesundheitsbereich zielgerichtete Lösungen. Als besonderer Meilenstein gilt die Einführung von openFDA im Juni 2014. Über offene Schnittstellen soll dadurch der Zugriff auf und die Analyse von großen Datenmengen erleichtert werden.
  • Kritische Masse an Patientenakten: Ein Hauptfokus von Obamacare in den USA waren elektronische Patientenakten und im Jahr 2014 wurde hier der Turnaround erreicht. Während 2009 noch 78% der Ärzte und 90% der Krankenhäuser in USA Patientenakten auf Papier führten, sind Ende 2014 die elektronischen Patientenakten (electronic health records, EHR) im Alltag angekommen. 81% der Niedergelassenen und 97% der Kliniken dokumentieren elektronisch.

„We are in the phase where we are starting to see real outcomes“ analysieren die Experten von Razorfish, einer der weltweit größten Digitalagenturen im Gesundheitsbereich. Großen Nachholbedarf sehen sie jedoch im Präventionsbereich. eHealth kann Patienten und staatlichen Systemen zu mehr Gesundheit bei geringeren Kosten verhelfen – letztlich ist aber von jedem Initiative gefragt. Und da mangelt es zum Teil erheblich – analog und digital.

eHealth: Exponential Medicine Conference Report (Xmed)

www.razorfishhealthware.com

www.singularityu.org

open.fda.gov

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